Was die Coronakrise wirklich mit unserer Wirtschaft gemacht hat, das wird sich erst noch zeigen. Es ist gerade für den Laien schwer einzuschätzen. So mancher Immobilien-Interessent ist deshalb verunsichert: Immobilienfinanzierung nach Corona – soll ich mich trauen, und worauf muss ich jetzt besonders achten?

Eine Immobilie ist nicht nur Ihr Zuhause, sie dient auch der Vermögensbildung. Denn wenn Sie Kapital haben und dieses nicht nutzen, dann verliert es an Wert. Eine Immobilie aber ist ein echter Wert, der Ihnen auch Sicherheit bietet. Doch in der Regel reicht allein das Ersparte nicht aus, um diese Immobilie zu bezahlen. Dann kommt die Finanzierung ins Spiel. Sie wirft regelmäßige Kosten auf, für viele Jahre – oft Jahrzehnte. In Zeiten der Unsicherheit sehnen sich die Menschen nach finanzieller Sicherheit. Gleichzeitig hat der eine oder andere nun Angst, ob er diese festen Kosten jetzt über 30 Jahre hinweg bedienen kann.

Macht die Immobilienfinanzierung aktuell Sinn?

Noch immer sind die Zinsen sehr günstig, und ein Ende der Niedrigzinsphase ist nicht absehbar. Die Immobilienfinanzierung ist also immer noch sehr gut möglich. Gleichzeitig sollten Sie sich aber nicht euphorisch kopfüber in den Kauf stürzen. Heute wird in der Regel deutlich weniger Eigenkapital eingesetzt als noch vor 20 Jahren, als die Zinsen für Immobilien-Darlehen bei 6 % lagen. Das macht zwar Sinn, bedeutet aber eben auch hohe Schulden – mit der Besonderheit, dass Ihre Immobilie selbst der Bank eine sehr gute Sicherheit bietet. Doch die möchten Sie schließlich nicht beim ersten Anzeichen von Problemen verkaufen. Deshalb: Ja, die Immobilienfinanzierung macht gerade jetzt auf jeden Fall Sinn. Doch sie sollte sehr sorgfältig geplant, auf Sie und Ihr Leben und Ihre Möglichkeiten abgestimmt werden.

Worauf sollte ich bei meiner Finanzierung achten?

Wie gesagt – Ihre Finanzierung ist für Jahrzehnte angelegt. Deshalb sollte sie unbedingt so geplant werden, dass sie dauerhaft bezahlbar bleibt – auch dann, wenn sich in Ihrem Leben etwas ändert. Bei einer selbstgenutzten Immobilie sollten Sie monatlich auf keinen Fall mehr als 50 % des verfügbaren Einkommens für die Immobilie zahlen (Zinsen, Tilgung, Nebenkosten). Schließlich haben Sie auch noch andere Kosten und sollten für künftige Sanierungen sparen. Bei einer Anlageimmobilie sieht das etwas anders aus, hier tragen sich die Kosten oft selbst durch die Miete – doch Sie sollten bei 1-2 Monaten Mietausfall nicht sofort in Existenznot kommen.

Wie lange sollte ich die Zinsen festlegen?

In der Regel wird aktuell eine Tilgung von 2-3 % vereinbart. Die Zinsen liegen um die 1 %. Somit liegt die Belastung für den Kredit bei insgesamt 3-4%. Die kürzeste Laufzeit für Ihren Kredit wären 10 Jahre. Nach dieser Zeit hätten Sie dann rund 20 % Ihrer Immobilie abbezahlt und müssten die restlichen 80 % neu finanzieren. Sind die Zinsen nun auch „nur“ um 1 % gestiegen (bedenken Sie, vor 10 Jahren lagen die Zinsen noch bei 3,5%!), müssen Sie nun also 4-5 % einer noch immer sehr hohen Kreditsumme bezahlen. Dann könnten Sie echte Schwierigkeiten bekommen, den monatlichen Betrag zu stemmen. Experten raten deshalb derzeit zu Immobilienkrediten mit Laufzeiten von mindestens 15, besser noch 20 Jahren – immer abhängig von Ihrer persönlichen Situation, natürlich. Sinn macht auf jeden Fall, die Zinsen so lange zu fixieren, dass Sie bequem 50 % der Kreditsumme getilgt haben.

  • Neben dem Kredit sollten Sie natürlich auch die Neben- und Instandhaltungskosten einer Immobilie genau kennen und in Ihren Finanzplan einbeziehen. Bei der Kalkulation dieser Kosten unterstützt Sie ein Profi optimal, damit Sie später alle Kosten stressfrei tragen können.